Natürlich war Susanne Koelbl nicht nur „Zwölf Wochen in Riad“, sondern ist als erfahrene Journalistin seit langem im Nahen und Mittleren Osten unterwegs.
Aber ihr Buch gibt sehr präzise Einblicke in das heutige Saudi-Arabien, das wir in seiner Widersprüchlichkeit von außen nur schwer verstehen: Prinz Mohammed bin Salman, zugleich Reformer und Autokrat, der Frauen Fahrerlaubnis erteilt hat, aber diejenigen, die sich dafür eingesetzt haben, inhaftieren und foltern lässt. Der auf dem G20 Gipfel neben Donald Trump steht und den Mord an dem Journalisten Jamal Kashoggi zu verantworten hat. Der die Islamische Republik Iran und die Muslimbrüder fürchtet, weil sie immerhin demokratische Elemente in ihrem System haben. Der Konzerte und öffentliche Filmvorführungen in Saudi-Arabien zulässt, aber den Wahabismus weltweit unterstützt.
Ihr Buch hat Susanne Koelbl jetzt im überfüllten Saal der Evangelischen Stadtakademie vorgestellt. Es ist unbedingt lesenswert. Die Bilder stammen von der Münchner Fotografin Herlinde Koelbl.