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Für Überraschungen gut: Die Reformation

Reformation gut

Damit war nicht zu rechnen! Der Saal im Zentrum der Jesuiten platzte aus allen Nähten, als der Historiker Volker Reinhardt mit seinem Buch „Luther der Ketzer. Rom und die Reformation“ am 15.6. unsere Reihe zum Reformationsjahr eröffnete. Zusammen mit den Jesuiten von St. Michael und dem Verlag C.H.Beck organisieren wir „Relecturen der Reformation“, fragen wie sich die Zeit um 1517 im Licht neuer Forschungen darstellt. Und es gibt Neues. Volker Reinhardt hat Berichte päpstlicher Gesandter aus den Archiven des Vatikan ausgewertet. Sie beschrieben ihre Begegnungen mit Luther – ebenso wie Luther seine Einrücke in seinen Tischreden verarbeitete. Und das Ergebnis ist: ein Kommunikationsdesaster.

Die gegenseitige Wahrnehmung ist geprägt von gegenseitigen Vorurteilen, Stereotypen und Entwertungen. Unter diesen Voraussetzungen konnten sich irenischere oder differenziertere Positionen nicht durchsetzen. Es hätte sie durchaus gegeben. Ein Clash of Cultures nördlich und südlich der Alpen. Der päpstliche Nuntius Pietro Paolo Vergerio endete allerdings als lutherischer Theologe und Pfarrer in Tübingen. Es gab auch Entfremdungsprozesse zwischen Rom und seinen Vertretern und Deutschland. Sie hatten zu seinem Seitenwechsel geführt.

Dass diese neue Annäherung an die Reformationszeit so viel Spaß machen kann, war eine Überraschung. Weiter geht die Reihe mit dem Tübinger Historiker Volker Leppin am 28.6. in der Stadtakademie, dann mit dem Thema: „Die fremde Reformation. Luthers mystische Wurzeln“.

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